Swing Kids

swing-kidsJörg Ueberall:
Swing Kids

Die Leidenschaft der „Swing Kids“ für die „Negermusik“ Jazz und englische Kleidung, ihr Tanzstil und ihr aufmüpfiger Individualismus genügten den Nazis, um massiv gegen sie vorzugehen: Hunderte von Jugendlichen wurden wegen „Anglophilie“ in „Schutzhaft“ genommen, zumeist ohne offizielle Anklage oder Verhandlung, viele landeten im KZ.
Jörg Ueberall begab sich in Hamburg auf die Spuren der ersten städtischen Jugendsubkultur, die ihr Selbstverständnis aus der Musik zog. Er zeichnet die Entwicklung der Swing Kids von ihrer Entstehung 1936 bis zu ihrem (Nicht-)Ende 1943 – 1945 nach und erforschte, was aus den Opfern und Tätern wurde – bis heute.

„Ich habe mich über das Buch Swing Kids sehr gefreut. Der im Jahre 1993 erschienene Film und das Buch helfen, die Erinnerung an eine Bewegung wach zu halten, die sich in schwierigen Zeiten für Weltoffenheit und Toleranz eingesetzt hat.“
Dr. Angela Merkel

„Ueberall hat sich eines dunklen und bislang wenig erforschten Kapitels der deutschen Geschichte angenommen: Er beschreibt die Entstehung, Verfolgung und Unterdrückung der ersten Jugendkultur, die sich mit einem Musikstil identifizierte und dadurch für sich ein Wertesystem schuf, das mit den pervertierten Idealen der Nazis kollidierte. Die Diktatur des Nationalsozialismus sprach von Negermusik, einer Musik, die die animalischen und sexuell zügellosen Triebe des Menschen ansprach, und von entarteter Kunst. Die Nazi-Schergen unternahmen alles, um dieses Krebsgeschwür zu unterbinden. Viele Jugendliche wurden verhaftet und in so genannte Schutzhaft genommen, einige wurden sogar ins KZ deportiert. Ueberall hat mit diesem Buch einen wichtigen Beitrag nicht nur zur Aufarbeitung der Geschichte des Dritten Reiches geleistet, sondern auch eine musikhistorisch bedeutende Arbeit verfasst. In Zeiten, in denen von einigen Künstlern eine Radioquote gefordert wird, kann die Lektüre von Swing Kids schon ein Frösteln auslösen.“
eclipsed

„Wenig bekannt ist das Phänomen der Swing Kids, das sich verstärkt 1935 im Dritten Reich ausbreitete. Diese Jugendlichen, die zumeist aus gehobeneren Gesellschaftsschichten stammten, verehrten die Musik von u. a. Benny Goodman, Count Basie, Lionel Hampton, Teddy Stauffer und den Andrew Sisters. Sie hassten die Hitlerjugend, kleideten sich auffällig, trugen ihre Haare ungebührlich lang und hatten eigene Treffpunkte. Alles nicht anders als bei späteren Jugendbewegungen, mit dem lebenswichtigen Unterschied, dass die Swing Kids in einer Diktatur lebten, welche die amerikanische Kultur und Musik als entartet einstufte. Die Ursprünge und Entwicklung dieser Bewegung, die oftmals tragisch endenden Schicksale der Kids und die Lebenswege der Überlebenden nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs hat Autor Jörg Ueberall mit diesem wichtigen Buch, in dem auch viele Zeitzeugen zu Wort kommen, dem drohenden Vergessen entrissen.“
csw in: Good Times

„Ein Thema, das mir bislang nicht so recht bekannt war: Jugendliche, die während des Dritten Reiches ihre Begeisterung für amerikanischen Jazz und Swing mit frechem Auftreten und lauten Tanzveranstaltungen ausdrückten. Das böse Ende kam nach kurzen, rauschhaften Jahren: Die Gestapo löste die Tanzveranstaltungen auf, die Jugendlichen kamen zu einem großen Teil in Konzentrationslager. Die Swing Kids waren die Angehörigen der ersten selbständigen Jugendkultur in Deutschland. In einer Zeit, die ohne Übertreibung die finsterste der deutschen Geschichte ist, trotzten sie der Gleichmacherei und stellten sich rebellisch gegen Hitlerjugend und volkstümliche Marschmusik.
Das vorliegende Buch zeichnet die Geschichte der Swing-Jugendlichen nach, spezialisiert sich dabei stark auf die Szene in Hamburg. Beeindruckende Berichte über Tanzveranstaltungen, weniger fröhliche Aussagen über das Ende der Bewegung und ein hoffnungsvoller Blick auf die Zeit nach dem Krieg: Die Swing Kids waren echte Rebellen, vielleicht unpolitisch, aber auf jeden Fall antifaschistisch.
Die 110 Seiten lesen sich leicht, das Buch ist auf jeden Fall für diejenigen interessant, die mehr über Jugendkulturen wissen wollen.“
Klaus N. Frick in: www.enpunkt.blogspot.com

„… es ist packend und rührend zugleich, in der Sprache heute über 80-Jähriger berichtete Geschichten von Sex, Schlägereien und illegalen Partys zu lesen, die für sich genommen schon recht beeindruckend sind und im Kontext des Nationalsozialismus, in dem jede individuelle Aktion einen Anschlag auf die Allgemeinheit darstellte, fast unglaublich klingen. Zwar versprüht Swing Kids streckenweise den Charme einer Magisterarbeit, doch dank seiner spannenden Materie, der Ueberall mit umfangreicher Recherche begegnet, gelingt ihm ein Blick auf den Alltag im menschenfeindlichen NS-System, der lebendiger und eindrucksvoller ausfällt als die oft standardisierte Herangehensweise des Geschichtsunterrichts. So ist Swing Kids vor allem, aber eben nicht nur, das packende Portrait einer nahezu vergessenen Jugendkultur.“
Oskar Piegsa in: Freihafen. Jugendmagazin für Hamburg

„Es ist überaus spannend zu lesen, wie Jugendliche, die kaum politische Intentionen hegten, sondern sich lediglich durch ihre hedonistische Gesinnung der zunehmenden Gleichschaltung widersetzten, zu Verfolgten des Systems wurden. … ein überaus lesenswertes und gut recherchiertes Buch, das ich nur empfehlen kann!“
Janet in: www.crossover-agm.de

„Unbedingt lesenswert.“ Szene Hamburg

„Die Swing Kids bildeten ähnlich den Edelweißpiraten eine nonkonforme, kaum kontrollierbare Jugendkultur im 3. Reich. In Haltung, Outfit und Musikgeschmack signalisierten sie die Gegenwelt zur Hitler-Jugend– Grund genug für die Gestapo, sie zu verfolgen, zu foltern und in Jugend-KZs zu deportieren. Jörg Ueberall fasst die gesamte Entwicklung der Swing Kids von 1936 bis 1945 in diesem quellengestützten, sehr gut recherchierten und mit vielen locker formulierten Zeitzeugenberichten durchsetzten Band anschaulich zusammen. Regionale Schwerpunkte: Hamburg, Berlin, Frankfurt am Main. Ein lebendig geschriebener, das Lebensgefühl dieser swingenden Subkultur nachzeichnender Beitrag zur Geschichte der Jugendkultur, bislang ohne Vergleich. Besonders Schul- und Jugendbibliotheken empfohlen.“
ekz-informationsdienst

„Swing Kids kann uneingeschränkt allen empfohlen werden, die sich für die Zusammenhänge von Politik und Musik interessieren. Wohin ein totalitäres Regime führen kann, wird mit diesem Buch wieder schmerzhaft vor Augen geführt. Es sei uns eine Warnung, denn wir sind wieder auf dem besten Wege dorthin. Unbedingt lesen!!!“
Punkrock!

Das Buch ist online im Shop erhältlich.

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