Der Amoklauf von Erfurt

der-amoklauf-von-erfurtArchiv der Jugendkulturen (Hrsg.):
Der Amoklauf von Erfurt 

Am 26. April 2002 tötete ein Erfurter Gymnasiast 16 Menschen und anschließend sich selbst. Die schockierende Tat löste eine neue Debatte über Jugendgewalt, Medienwirkung und unser Bildungssystem aus. Das Schulmassaker stellt als Amoklauf einer Einzelperson einen bislang dramatischen und traurigen Höhepunkt zumindest in Deutschland dar. Die Tat hat viele Menschen hilflos zurückgelassen, gerade auch jene, die sich täglich beruflich damit auseinandersetzen müssen. Das Archiv der Jugendkulturen e.V. begibt sich auf Spurensuche und unternimmt einen Versuch, mit Hilfe von profilierten Experten und Angehörigen des Gutenberg-Gymnasiums den lähmenden Schrecken und das Entsetzen zu durchbrechen und unseren Fragen Fakten gegenüber zu stellen, die dazu beitragen können, die eigene Hilf- und Ratlosigkeit zu überwinden.

Vorwort
von Michael Siegel

Die Tat und ihre Folgen aus der Sicht der Schule, die plötzlich für Tage und Wochen im Blitzlicht der Medienöffentlichkeit stand.

Am Anfang eines Weges
von Christiane Alt, Schulleiterin

Im Bildersturm
von Melanie Mecke, Schülervertreterin

Viele Fragen, nicht immer Antworten
von Rüdiger Bürgel, Schulpsychologe

Zwischen Erfurt und Pisa. Fragen an das System Schule
von Reinhard Kahl

Die Verantwortung der Medien — Amok in der Mediengesellschaft
von Lothar Mikos

Vom Mythos der Ballerspiele. Ein Einblick in die aktuelle Computerspiellandschaft
von Susanne Eichner

Amoktaten aus kriminalpsychologischer Sicht
von Max Hermanutz und Joachim Kersten

„Es ist den Herausgebern hoch anzurechnen, dass sie den Band nicht werbewirksam zum ersten Jahrestag der Ereignisse auf den Markt geworfen haben, ganz nach dem Motto: Hier sind die Antworten, auf die alle gewartet haben. Der Amoklauf von Erfurt ist ein ruhiger Band, der vor allem Material für weiteres Nachdenken über den Zustand unserer Gesellschaft liefert. Dies gilt vor allem für den brillanten Essay von Reinhard Kahl „Zwischen Erfurt und Pisa. Fragen an das System Schule.“ Eine klug durchargumentierte Generalabrechnung. Die deutsche Schule, so Kahl, demütigt, weckt Angst vor den Fremden und produziert eine infantile Gesellschaft, der es an erwachsenen Erwachsenen fehlt. Die wichtigste Lektion aus Erfurt und Pisa sei: endlich eine Kultur der Anerkennung zu entdecken und eine Offensive zum Abbau der verbreiteten Unkultur von Beschämung und Aberkennung zu starten. Wer in Amoklauf von Erfurt zum Beispiel nach einem Psychogramm des Täters Robert Steinhäuser sucht, das die Tat nachvollziehbar machen würde, wird enttäuscht. Geduldige Leser, die vor der Vielschichtigkeit individueller und gesellschaftlicher Prozesse nicht zurückschrecken, werden hingegen versorgt mit fundierten und aufklärerischen Abhandlungen. Sie wissen nach der Lektüre viel über das komplexe Zusammenspiel von Faktoren in Elternhaus, Schule, Peergroup und Medien.“

Eberhard Seidel in: die tageszeitung/taz

„Eine gelungene Spurensuche!“ Klix in: ver.di publik

„Ein in den persönlichen Aussagen von Schülern und Lehrern betroffen machendes, gleichzeitig sachliches und informatives Werk, das sehr zu empfehlen ist.“

Josef Schnurrer in: Buchprofile für die katholische Büchereiarbeit

Das Buch ist online in unserem Shop erhältlich.

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